367 Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche von Trier

Trier ist die älteste Stadt Deutschlands und außergewöhnliches Zeugnis der römischen Zivilisation. Die Dichte und die bauliche Qualität der erhaltenen Denkmäler sind außergewöhnlich. Durch Bauwerke, wie die Porta Nigra oder die Konstantin-Basilika, wird die vierhundertjährige römische Epoche sichtbar. Ein wichtiges Ereignis der Menschheitsgeschichte ist eng mit Trier verbunden: die Anerkennung des Christentums als Staatsreligion des Römischen Reiches. Die römischen Baudenkmäler und die aus ihren Ruinen erwachsenen christlichen Nachfolgebauten wurden 1986 gemeinsam in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

 

Im Jahr 17 v. Chr. als Augusta Treverorum gegründet, entwickelte sich Trier im zweiten Jahrhundert nach Christus zum Handelszentrum und in der Spätantike zu einer der größten Städte des Römischen Reichs. Der Reichtum der Handelsstadt spiegelt sich in den Bauwerken des 1. und 2. Jahrhunderts: Römerbrücke, Barbarathermen, Igeler Säule und Porta Nigra. Die Porta Nigra, architektonisch einzigartig durch die Kombination aus einer Befestigungsanlage und den Merkmalen der Palastarchitektur, ist eine außergewöhnliche Errungenschaft der römischen Architektur des 2. Jahrhunderts (Aufnahmekriterium i). Neuesten Forschungen zufolge wurde sie etwa 170 n. Chr. errichtet. Die Überreste der zwischen 1034 und 1042 durch Erzbischof Poppo innerhalb des Monuments erbauten Kirche tragen zur Besonderheit des Bauwerks bei. Die Bauten aus der Zeit Konstantins – Kaiserthermen, Amphitheater und Konstantin-Basilika – sind Ausdruck der immensen kaiserlichen Macht und des letzten Anspruchs auf die Weltherrschaft durch das Römische Westreich vor dem Ende der Antike.
Die enormen Ausmaße der Überreste von Kaiserpalast, Aula Palatina und den Kaiserthermen sowie die unter der Nordhälfte der Doppelbasilika (dem heutigen Dom) gefundenen Fragmente einer gemalten Decke, auf der man Mitglieder der kaiserlichen Familie zu erkennen glaubt, verdeutlichen ihrerseits den höfischen Charakter der Architektur (Aufnahmekriterium iv).

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